Eine operative Lidstraffung, auch bekannt als Blepharoplastik, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem überschüssige Haut, Muskeln und manchmal auch Fettgewebe von den Ober- und/oder Unterlidern entfernt oder neu positioniert werden.

Ziel der Operation

Der Hauptzweck der Blepharoplastik ist es, ein jüngeres, wacher wirkendes Aussehen zu erzielen und funktionelle Beschwerden zu beheben.

• Ästhetische Gründe: Die Entfernung von sogenannten Schlupflidern (Hautüberschuss am Oberlid) und Tränensäcken (Fettvorwölbungen am Unterlid), die dem Gesicht einen müden, traurigen oder gealterten Ausdruck verleihen können.
• Funktionelle Gründe: In manchen Fällen kann der extreme Hautüberschuss am Oberlid das Gesichtsfeld einschränken, was durch die Operation behoben wird. Bei einer funktionellen Indikation können die Kosten unter Umständen von der Krankenkasse übernommen werden.

Ablauf des Eingriffs (typisch für Oberlidstraffung)

1. Vorbereitung: Der Chirurg zeichnet die Schnittlinien in den natürlichen Hautfalten des Lides an, um die Narben später unauffällig zu machen.
2. Betäubung: Der Eingriff wird meist ambulant und unter lokaler Betäubung oder im Dämmerschlaf durchgeführt.
3. Operation: Überschüssiges Gewebe (Haut, ggf. Muskeln und Fett) wird präzise entfernt.
4. Wundverschluss: Die Schnitte werden mit feinem Nahtmaterial verschlossen, die Fäden werden in der Regel nach etwa einer Woche entfernt.

Ergebnisse und Erholung

• Ergebnisse: Die Augenpartie wirkt frischer und strahlender. Das endgültige Ergebnis ist nach etwa sechs bis zwölf Wochen sichtbar, sobald Schwellungen und Blutergüsse vollständig abgeklungen sind. Die Resultate halten oft 10 bis 15 Jahre oder länger an.
• Erholungszeit: Patienten sind meist nach 7 bis 14 Tagen wieder gesellschaftsfähig, obwohl leichte Schwellungen oder Blutergüsse noch etwas länger anhalten können. In den ersten Wochen sollten anstrengende körperliche Aktivitäten und direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.

Die Vorbereitung auf eine operative Lidstraffung (Blepharoplastik) umfasst sowohl medizinische als auch organisatorische Schritte, die für einen reibungslosen Ablauf und eine gute Heilung entscheidend sind. Ihr Chirurg wird Ihnen spezifische Anweisungen geben, aber die allgemeinen Schritte beinhalten:

Medizinische Vorbereitung

• Ärztliche Rücksprache: Besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt und Chirurgen alle aktuellen Gesundheitszustände und Medikamente, die Sie einnehmen.
• Medikamente meiden (Blutverdünner): Mindestens ein bis zwei Wochen vor der Operation sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt blutverdünnende Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. Aspirin), Ibuprofen, Vitamin-E-Präparate und bestimmte pflanzliche Mittel (wie Johanniskraut oder Ginkgo) absetzen. Diese können das Risiko von Blutungen und Blutergüssen erhöhen.
• Nikotin und Alkohol: Reduzieren oder verzichten Sie idealerweise vollständig auf Rauchen und Alkoholkonsum für mindestens zwei Wochen vor und nach dem Eingriff. Nikotin kann die Wundheilung beeinträchtigen.
• Augenärztliche Untersuchung: Ein aktueller augenärztlicher Befund, der Ihre Sehfähigkeit, den Augenhintergrund und die Tränensekretion beurteilt, kann erforderlich sein.
• Nahrungskarenz: Wenn die Operation in Dämmerschlaf oder Vollnarkose stattfindet, müssen Sie in der Regel 6 Stunden vorher nichts essen und 2 Stunden vorher nichts trinken. Bei lokaler Betäubung ist dies meist nicht nötig, aber Ihr Arzt wird Sie informieren.

Am Tag der Operation

• Kein Make-up und keine Cremes: Kommen Sie mit sauberem, ungeschminktem Gesicht zur Operation. Entfernen Sie auch Wimperntusche und Lidschatten gründlich.
• Kein Schmuck, keine Kontaktlinsen: Legen Sie sämtlichen Schmuck (Ohrringe, Halsketten etc.) ab und entfernen Sie Kontaktlinsen und ggf. Hörgeräte.
• Passende Kleidung: Tragen Sie bequeme Kleidung, die Sie nicht über den Kopf ziehen müssen (z.B. ein Hemd oder eine Bluse mit Knöpfen), um Druck oder Reibung an den Augen nach der OP zu vermeiden.

Organisatorische Vorbereitung

• Transport organisieren: Da Sie nach dem Eingriff nicht selbst Auto fahren dürfen, stellen Sie sicher, dass Sie jemand abholt und nach Hause bringt.

‍

Von einer operativen Lidstraffung (Blepharoplastik) können Sie realistische und dauerhafte Ergebnisse erwarten, die zu einem wacheren, frischeren und jüngeren Aussehen beitragen. Es ist jedoch wichtig, den Heilungsprozess und mögliche vorübergehende Nebenwirkungen zu berücksichtigen.

Erwartete Ergebnisse

• Beseitigung von Schlupflidern: Überschüssige Haut an den Oberlidern, die das Gesichtsfeld einschränken oder einen müden Eindruck erwecken kann, wird entfernt.
• Reduktion von Tränensäcken: Fettvorwölbungen unter den Augen, die oft als Tränensäcke erscheinen, werden korrigiert.
• Straffere Augenpartie: Die Haut an Ober- und/oder Unterlidern wirkt glatter und straffer.
• Frischerer Blick: Die Augen wirken offener und die gesamte Augenpartie erholter und strahlender.

Nach einer Lidstraffung ist die richtige Narbenpflege entscheidend, obwohl die Narben in dieser Region meist sehr gut und unauffällig abheilen. Befolgen Sie immer die spezifischen Anweisungen Ihres Chirurgen, da die genauen Empfehlungen je nach individuellem Heilungsverlauf variieren können.

Hier sind die allgemeinen Schritte und Tipps zur Narbenpflege:

Unmittelbare Nachsorge (erste 1-2 Wochen)

In dieser frühen Phase steht die Wundheilung im Vordergrund.

• Halten Sie die Wunde sauber: Reinigen Sie den Bereich vorsichtig mit einem milden, nicht reizenden Mittel oder wie von Ihrem Arzt angewiesen.
• Vermeiden Sie Reibung: Berühren oder reiben Sie die Einschnittstelle nicht unnötig.
• Kühlen: Wenden Sie in den ersten Tagen regelmäßig Kühlkompressen an, um Schwellungen und Blutergüsse zu minimieren. Achten Sie darauf, dass das Eis nicht direkt die Haut berührt, sondern in ein sauberes Tuch gewickelt ist.
• Kein Make-up: Verwenden Sie kein Make-up oder Wimperntusche, bis die Fäden entfernt sind und die Wunde vollständig verschlossen ist, um Infektionen zu vermeiden.
• Fadenzug: Die Fäden werden in der Regel etwa 5 bis 7 Tage nach der Operation entfernt.

Beginn der eigentlichen Narbenpflege (nach Fadenzug)

Sobald die Fäden entfernt sind und die Wunde komplett geschlossen ist, können Sie mit der aktiven Narbenpflege beginnen:

• Eincremen und Massieren: Beginnen Sie mit der sanften Massage der Narbe mit einer feuchtigkeitsspendenden Salbe, Narbencreme oder einem speziellen Narbengel (oft auf Silikonbasis)..
  • Technik: Massieren Sie die Narbe mehrmals täglich für etwa fünf Minuten mit kreisenden Bewegungen, um das Narbengewebe geschmeidig zu machen und Verklebungen zu verhindern.
• Silikonprodukte: Ihr Arzt kann die Verwendung von Silikongel oder Silikonpflastern empfehlen, die nachweislich dazu beitragen, Narben weniger sichtbar zu machen und die Heilung zu unterstützen.

Langfristige Pflege und Schutz

Die Narbenheilung ist ein Prozess, der mehrere Monate dauert (oft 6 Monate bis zu einem Jahr).

• Sonnenschutz ist ESSENTIELL: Schützen Sie die Narben unbedingt vor direkter Sonneneinstrahlung für mindestens sechs Monate. UV-Strahlen können dazu führen, dass die Narben dauerhaft dunkler werden (Hyperpigmentierung). Tragen Sie eine Sonnenbrille und verwenden Sie einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50), sobald die Wunde komplett verheilt ist.
• Gesunder Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen (C und E), Zink und Proteinen, sowie ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen die Gewebereparatur und Narbenheilung.
• Vermeiden Sie Nikotin: Rauchen beeinträchtigt die Durchblutung und verzögert den Heilungsprozess erheblich.

WICHTIG: Besprechen Sie jede Salbe, Creme oder Technik, die Sie anwenden möchten, vorher mit Ihrem Chirurgen, um sicherzustellen, dass sie für Ihren spezifischen Fall geeignet ist.

‍